Die meisten KBR multimess Geräte der Varianten F96 sowie F144 verfügen über die Funktion ‚Extremwert‘. Ebenso das multicount. Hierbei werden geräteintern für die wichtigsten Messgrößen jeweils der maximale und minimal Wert mit dem Zeitpunkt des Auftretens gespeichert. Der Busmaster kann diese Extremwerte zyklisch auslesen und in dem Messgerät zurücksetzen.
Das Intervall entspricht der im Gerät eingestellten Periodendauer. Der Zeitstempel ist jedoch der, des Extremwertes.
Einrichtung Extremwerterfassung
- Melden Sie sich an dem Konfigurations-Web des Busmaster an.
- In der Eigenschaften von dem Standort kann unter ‚Automation‘ die Option ‚Extremwerterfassung‘ aktiviert werden. Diese Eigenschaft wird auf alle angeschlossenen Bus-Segmente vererbt. In den Eigenschaften vom Bus-Segment kann ggf. die Option deaktivert werden, wenn beispielsweise bei den Messstellen an dem Segment keine Extremwerterfassung notwendig ist und die Performance des Busmasters optimiert werden soll.
Extremwerterfassung am Busmaster prüfen
Im jeweiligen Bussegment sieht man im Automations-Register alle Geräte, die aktuell Extremwerte erfassen.
Neben der Geräteadresse und -namen werden die Anzahl der erfassten Datenpunkte, der Messintervall und der Zeitpunkt der nächsten Ablesung angezeigt. Ein Mausklick auf einen Geräte-Datensatz navigiert zur Geräteansicht:
Liste der Extremwerte
Wert | OBIS-Code | Beschreibung |
---|---|---|
Max: U L1-N | 1-0:32.6.0*0 | Max. Spannung zw. Phase L1 und Nulleiter |
Max: U L2-N | 1-0:52.6.0*0 | Max. Spannung zw. Phase L2 und Nulleiter |
Max: U L3-N | 1-0:72.6.0*0 | Max. Spannung zw. Phase L3 und Nulleiter |
Min: U L1-N | 1-0:32.3.0*0 | Min. Spannung zw. Phase L1 und Nulleiter |
Min: U L2-N | 1-0:52.3.0*0 | Min. Spannung zw. Phase L2 und Nulleiter |
Min: U L3-N | 1-0:72.3.0*0 | Min. Spannung zw. Phase L3 und Nulleiter |
Max: U L1-L2 | 1-0:81.6.10*0 | Max. Spannung zw. Phasen L1 und L2 |
Max: U L2-L3 | 1-0:81.6.21*0 | Max. Spannung zw. Phasen L2 und L3 |
Max: U L3-L1 | 1-0:81.6.2*0 | Max. Spannung zw. Phasen L3 und L1 |
Min: U L1-L2 | 1-0:81.3.10*0 | Min. Spannung zw. Phasen L1 und L2 |
Min: U L2-L3 | 1-0:81.3.21*0 | Min. Spannung zw. Phasen L2 und L3 |
Min: U L3-L1 | 1-0:81.3.2*0 | Min. Spannung zw. Phasen L3 und L1 |
Max: Is L1 | 1-0:31.6.0*0 | Max. Scheinstrom L1 |
Max: Is L2 | 1-0:51.6.0*0 | Max. Scheinstrom L2 |
Max: Is L3 | 1-0:71.6.0*0 | Max. Scheinstrom L3 |
Max: IAvg L1 | 1-0:31.6.0*1 | Max. Mittelwert Scheinstrom L1 |
Max: IAvg L2 | 1-0:51.6.0*1 | Max. Mittelwert Scheinstrom L2 |
Max: IAvg L3 | 1-0:71.6.0*1 | Max. Mittelwert Scheinstrom L3 |
Max: IN | 1-0:91.6.0*0 | Max. Nulleiter-Scheinstrom |
Max: IN Avg | 1-0:91.6.0*1 | Max. Nulleiter-Scheinstrom-Mittelwert |
Max: Thd U L1 | Max. Spannungs-Klirrfaktor (%) L1 | |
Max: Thd U L2 | Max. Spannungs-Klirrfaktor (%) L2 | |
Max: Thd U L3 | Max. Spannungs-Klirrfaktor (%) L3 |
Weitere Extremwerte konfigurieren
Es können theoretisch weitere vorhandene Extremwerte erfasst werden. Dazu muss jedoch auf dem multisys-BM lokal die Datei ‚ExtremeValueIndex.xml‘ bearbeitet werden. Diese befindet sich im Unterverzeichnis „ExtremeValues“ im Datenverzeichnis des eBus-Master-Dienstes (Standard: „D:\KBR\Data\Kbr.EbusMaster.CommunicationService\2.0.0.0“).
Pro Gerätetyp muss ein <deviceclass>-Knoten existieren.Dieser muss mindestens das Attribut „classguid“ besitzen, in dem die eindeutige – im eBus-Master definierte – Geräteklassen-Guid angegeben wird. Diese Kombination darf nur einmal innerhalb des Wurzelknotens <extremevalues> vorkommen.
<?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>
<extremevalues version="4.5.3000">
<deviceclass classguid="c84e4b3d-ef55-4cda-ae2c-83fbb3fce59f" name="multimess 3F144-1-LED">
<version value="4.5.3" firstversion="0.0.0" lastversion="0.0.0" >mmess_3_4_base.xml</version>
</deviceclass>
</extremevalues>
Da es aus Versionsgründen zu Änderungen bezüglich den Extremwert-Datenpunkten kommen kann, folgt noch ein <version>-Knoten. Dieser beinhaltet 3 Attribute:
Die Geräteklassen-Guid wird in den Geräteeigenschaften angezeigt.
- value = Die Versionsbezeichnung
- firstversion = Geräte-Firmwareversion, ab der die Einstellung gilt
- lastversion = Geräte- Firmwareversion, bis zu der die Einstellung gilt
Die Versionsangabe von „0.0.0“ steht für „undefiniert“, d.h. keine Einschränkung auf der jeweiligen Seite (first/lastversion). Im <version>-Knotenwert steht dann letztendlich ein XML-Dateiname, in dem die Extremwerte dieser Geräteversion definiert sind. Die entsprechende Datei muss sich im gleichen Verzeichnis befinden und hat den folgenden Aufbau:
<?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>
<deviceclass>
<extremevalue id="UPhN.Max.L1" default="true" obiscode="1-0:32.6.0*0" name="U PH-N L1 MAX" value="ExtremeValues.UPhN.Max.L1.Value" timestamp="ExtremeValues.UPhN.Max.L1.TimeStamp" reset="ExtremeValues.UPhN.Max.L1.Reset">
</extremevalue>
...
<extremevaluegroup default="false" reset="ExtremeValues.Thd.U.ResetAllMax" name="U Thd" id="U.Thd">
...
<extremevalue id="Thd.U.Thd.Max.L1" obiscode="1-0:32.6.124*0" name="Thd U L1 MAX" value="ExtremeValues.Thd.U.Thd.Max.L1.Value" timestamp="ExtremeValues.Thd.U.Thd.Max.L1.TimeStamp">
</extremevalue>
<extremevalue id="Thd.U.Thd.Max.L2" obiscode="1-0:52.6.124*0" name="Thd U L2 MAX" value="ExtremeValues.Thd.U.Thd.Max.L2.Value" timestamp="ExtremeValues.Thd.U.Thd.Max.L2.TimeStamp">
</extremevalue>
</extremevaluegroup>
</deviceclass>
Die XML beginnt mit dem Wurzelknoten <deviceclass> Dieser kann zwei Unterknotentypen besitzen: <extremevalue> und <extremevaluegroup>
<extremevalue> definiert einen einzelnen Extremwert, mit folgenden Attributen:
- id : ItemID-Bezeichnung des Extremwert-Datenpunktes
- obiscode: Obis-Kennzahl des Extremwertes
- name: Lesbare Bezeichnung des Extremwertes
- value: ItemID des Datenpunktes, der den Extremwert besitzt
- timestamp: ItemID des Datenpunktes, der den Zeitstempel des Extremwertes besitzt
- reset: ItemID des Datenpunktes, der den Rücksetzbefehl des Extremwertes besitzt.
<extremevaluegroup> definiert eine Gruppe von Extremwerten, die einen gemeinsamen Reset-Befehl besitzen. Darunter sind wieder die entsprechenden <extremevalue>-Knoten. Das reset-Attribut sitzt allerdings im Gruppenknoten. Für bestimmte Einzelgeräte können auch spezielle Extremwerteinstellungen vorgenommen werden. Hierzu muss in der ‚ExtremeValueIndex.xml‘ pro Gerät ein <device> Knoten existieren mit Angabe des Attributes „id“, dem die eindeutige Geräte-Guid zugeordnet wird. Der Knotenwert besitzt wieder den Namen der XML-Datei, in dem die Einstellungen stehen – wie oben beschrieben.